Rossinis Jugendsünden

In den Sechzigerjahren gehörten die Streichersonaten von Gioacchino Rossini in der Aufnahme durch Neville Marriner und seine Academy of St. Martin in the Fields zum Standardrepertoire morgendlicher Radiosendungen. Frühstücksmusik sozusagen-und Rossini hätte gar nichts gegen diese Bezeichnung gehabt, denn seine Stücklein-deutlich nach dem Vorbild Mozartscher Divertimenti gearbeitet-waren auch für ihn nichts als Unterhaltungsmusik. Geschliffenster Machart allerdings-was umso mehr erstaunt, als sie von einem Zwölfjährigen stammt: Das Genie des späteren Belcanto-Meisters sprühte schon im zarten Teenager-Alter vor Ideen. (Praga)