Eine der Vorlagen konnte mit großer Wahrscheinlich namhaft gemacht werden: Es ist die „Trauerode“ BWV 198. Ausgehend von Arrangements von sechs Sätzen dieses Werks sind zuletzt etliche Versuche angestellt worden, die „Markuspassion“ zu realisieren. Jordi Savall folgt nun weitgehend den Vorschlägen von Alexander Grychtolik, der angeregt hat, die umfangreichsten Arien und Chöre des Werks mit Musik aus den beiden bekannten Passionen zu unterlegen und für die übrigen Texte Sätze aus anderen Bach-Kantaten zu „parodieren“.
Das Ergebnis ist, wenn auch etliches musikalisch vertraut tönt, durch die neuen Querverbindungen und die spezielle Dramaturgie des Librettos fesselnd und – vor allem – von Savall und seinem Ensemble exzellent musiziert. (Alia Vox)